Gemeinderatssitzung: 200.000 Euro Zuschuß für den Kabinenbau der Olympia
Der Gemeinderat hatte gestern seine letzte Sitzung vor der Weihnachtspause. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Anfrage des Sportclubs Olympia nach einem Zuschuss für den geplanten Kabinen-Neubau. Es wurden – mit unseren Stimmen – mehrheitlich 200.000 Euro bewilligt. Hier unsere Stellungnahme zu diesem Punkt:
Die derzeitigen Umkleide- und Sanitärräume im Keller des Clubhauses sind selbst für heutige Basisstandards zu wenig und zu marode. Dies dürfte niemand ernsthaft bezweifeln, und wer dies nicht bezweifelt muss sich jetzt einer Lösung stellen. Nicht für einen anonymen Verein, sondern für die vielen Sportler – und besonders die Kinder und Jugendlichen und damit viele unserer Mitbürger.
Abwarten ist keine Lösung, denn abwarten führt dazu, dass Eltern ihre Kinder lieber in die Vereine umliegender Orte fahren. Diese haben bereits neue Kabinen und Sportstätten oder sind gerade dabei, kräftig in eine solche Infrastruktur zu investieren. Wollen wir diese Abwanderung? Wir FREIEN WÄHLER wollen eine solche Abwanderung nicht!
Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob man dies schon vor längerer Zeit hätte angehen müssen und es ist genauso müßig zu versuchen, diese nun mehr als notwendige Maßnahme mit der Anlage des Kunstrasenplatzes oder ähnlichem gegenzurechnen. Jede Sportart bedarf geeigneter Sportstätten und geeigneter Umkleide- und Sanitärräume.
Wäre die Anfrage schon vor einigen Jahren gekommen, hätten wir uns schon früher mit einem Zuschuß beschäftigen müssen und hätten auch vor Jahren nicht an der Notwendigkeit gezweifelt.
Fußball ist ebenso Breitensport wie Handball, Turnen und Leichtathletik. Und wenn die Gemeinde in der Hardthalle alles selbst bezahlt um Kabinen und Sanitärräume wieder -mit viel höheren Beträgen – fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen, ist es angebracht, einen mutigen Verein, noch dazu der mit der zweithöchsten Mitgliederzahl im Ort, der eine solche kostspielige Investition in der heutigen Zeit plant, über die normalen Förderrichtlinien hinaus zu unterstützen.
Der Verein selbst hat mit seiner Beitragserhöhung bereits ein sichtbares Zeichen gesetzt. Jedes Bauvorhaben birgt die Risiken von unvorhersehbaren Kostensteigerungen und die Chancen von Kostensenkungen durch Spenden, Nachlässe und Eigenleistung.
Wir haben lange mit uns gerungen, welcher Summe als Unterstützung wir zustimmen können. Wir sehen zweifelsohne die durch Angebote bereits belegbaren Kosten und würden gerne mehr geben; auch weil wir sehen, dass hier kein Luxus geplant wurde.
Wir sind aber neben unseren ganzen bürgerlichen und sozialen Kommunal-Aufgaben auch allen anderen Vereinen und deren Anliegen in entsprechender Relation verpflichtet.
Wir schließen uns daher dem Kompromißvorschlag an, diese Maßnahme nach Vorlage der Finanzierungszusage mit 200.000 Euro zu bezuschussen. Dieser Zuschuß ist, auch hier stimmen wir dem Kompromißvorschlag zu, als Einmalbetrag sofort und nicht als jährliche Finanzierungsbeteiligung zu zahlen. Im Gegenzug sollen die Kabinen dann auch von der Gemeinde genutzt werden können. Würde die Gemeinde einen solchen Kabinentrakt selbst bauen, würde uns das sicherlich mehr kosten.
Um dem Risiko vorzubeugen, dass ungeplante Mehrkosten den Verein existenziell gefährden, empfehlen wir, bereits in der Finanzierungsanfrage den in der Kostenschätzung eingeplanten Faktor für Ungeplantes etwas zu erhöhen. Wir gehen aber davon aus, dass bei den Entscheidern des Vereins kompetente Personen am Werk sind, die diese Möglichkeiten kennen.
Wir hoffen, dass der Verein diese Aufgabe gut und nachhaltig lösen kann und stimmen den Beschlußantrag zu.