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Papiersammlung - organisiert von der
FWV
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Termine Papiersammlung
2025:
NEULUSSHEIM. Papierberge en masse: Jeden letzten Samstag im Monat organisieren die Freien Wähler unter Leitung von Sven Nitsche auf dem Messplatz in Neulußheim die Papiersammlung. Die Bevölkerung hat die Möglichkeit, dort ihr Altpapier kostenlos abzugeben. Seit 2004 wird dies von den Freien Wählern koordiniert. Die Erlöse kommen dabei den jeweiligen Vereinen zugute, die sich jeden Monat mit der Sammlung abwechseln.
Die Papiersammlung hat bereits eine lange
Geschichte. In der Nachkriegszeit waren es die
Heimkehrer, die zum Papiersammeln von Haus zu
Haus gingen. Das erwies sich aber nur eine Zeit
lang als rentabel, also begann die Gemeinde das
zu koordinieren und für die Vereine zu öffnen.
So entstand die Bring-Sammlung, zu der jeder,
einmal im Monat, sein Papier bringen konnte.
2002 kam dann allerdings das neue
Abfallwirtschaftsgesetz, das es den Gemeinden
untersagte, die Papiersammlung durchzuführen,
da die Müllhoheit an den Rhein-Neckar-Kreis
ging.
Hier kamen die Freien Wähler unter der Leitung
von Sven Nitsche ins Spiel, der die
Koordination von seiner Mutter übernahm, die
zuvor für die Gemeinde die Leitung innehatte.
Als eingetragener Verein war es ihnen möglich,
die Papiersammlung fortzuführen, da sie nicht
unter die Bestimmung des Gesetzes fielen. Somit
starteten sie 2004 ihre erste Sammlung, zu der
sie alle Vereine anschrieben - wie Sven Nitsche
erzählt. Glücklicherweise fügte es sich, dass
die Rückmeldung der interessierten Vereine sich
mit der Monatszahl deckte und man so nicht
aussortieren musste. "Es sind auch heute noch
dieselben, die seit 2004 dabei sind", erklärt
Sven Nitsche.
Rücksprache mit den Vereinen
Die Freien Wähler koordinieren die Vereine und
Träger zusammen mit der AVR, die ein
Entsorgungsunternehmen des Rhein-Neckar-Kreises
ist, das die Nachfolge eines Papierverwerters
aus Speyer antritt. Für die Organisation sei es
wichtig, mit den Vereinen Rücksprache zu
halten, so können die Sportvereine nur in der
wettkampffreien Zeit und die Kulturvereine
müssen auf geplante Konzerte achten, berichtet
der Koordinator.
Die Absprachen werden dann in den
Sammlungskalender eingetragen, der anschließend
in die Haushalte verteilt wird. Sven Nitsche
ist jeden Sammelsamstag zugegen und schaut,
dass die Container auch ordnungsgemäß gestellt
und abgeschlossen werden. Das ist auch nötig,
wie Sebastian Wolf vom HSG Lussheim erzählt:
"Manchmal stellen die Neulußheimer die Kartons
freitagabends irgendwo verteilt auf den
Platz."
Einsatz eines Pressfahrzeuges
Die Container gab es nicht immer, so kam einer
der vorigen Betreiber mit einem Pressfahrzeug,
wie man es von der Müllabfuhr oder dem
Sperrmüll kennt. Eine Rolle spielten dabei die
Treibstoffpreise, ob mit dem Pressfahrzeug
mehrmals gefahren wird oder man Container
stellt, die, mit dem nötigen Gerät, in einer
Fahrt befördert werden können. Pro Samstag
haben die Vereine zwischen 500 und 600
Anlieferer zu verzeichnen, berichtet Nitsche.
Und auch das Entsorgte hat sich verändert: "Vor
acht bis zehn Jahren brachten die Leute
hauptsächlich Kartonage, Werbung und
Zeitschriften. Heute ist es viel Entrümpelung
und aussortierte Bücher." Telefonbücher, die
damals noch regelmäßig kamen, sieht man heute
kaum mehr.
© Schwetzinger Zeitung, Donnerstag, 08.09.2016 |